Mach dir keine Sorgen

Mach dir keine Sorgen! Ich kümmere mich um dich!

Jetzt muss ich euch kurz erzählen, was grad passiert ist. Ich bin noch ganz sprachlos! Wir alle kennen ja Gottes Zusage, wir sollen uns keine Sorgen machen, oder? Ich habe sogar erst am vergangenen Sonntag eine Predigt dazu gehalten, wie viel wertvoller du Gott bist als die Vögel. Tja, und dann hat es mich dennoch heute Nachmittag kalt erwischt. Vielleicht kennst du das. Ich hatte nicht einmal einen wirklichen Grund dafür. Denn eigentlich läuft alles gut: Mein neustes Buch «Noah» geht bereits in die 2. Auflage nach gerade mal 5 Monaten auf dem Markt, was absolut unglaublich ist! Ich habe gerade mein nächstes Manuskript (ein Bibel-Thriller über Abraham) dem Verlag geschickt, und in zwei Wochen reise ich nach Amerika zum «Ark Encounter» in Kentucky, um die gigantische Nachbildung der Arche Noah zu bestaunen und vielleicht – wenn alles gut läuft – sogar noch ein Interview mit dem Gründer Ken Ham zu machen! Ich habe also gerade so viel zu danken und staunen wie schon lange nicht mehr.

 

Und dann, heute Nachmittag, fiel plötzlich wie angeworfen eine Sorgenwolke über mich herein. Ich weiss nicht, was du für ein Typ bist. Mir fällt es jedenfalls leichter, anderen zu sagen, sie sollen sich keine Sorgen machen, als mich selber daran zu halten. Und wie es so ist, wenn sich die Sorgen in unser Herz schleichen, sie beginnen sich zu drehen und drehen, und man kommt ins Grübeln und Grübeln, und die Prognosen in unseren Gedanken werden immer düsterer und schwerer. Es schnürte mir regelrecht die Kehle zu, so sehr war ich mit einem Mal in allerlei Zukunftssorgen verwickelt, was mich als Person angeht aber auch meine Finanzen, meine Bücher und meine Hilfsorganisation Open Arms. Kurzum: ich machte mir über ALLES Sorgen. Und das, obwohl ich genau wusste, dass es absoluter Quatsch ist, in welche Richtung sich meine Gedanken gerade entwickelten. Doch ich sponn diese unsinnigen Überlegungen in meinem Kopf weiter und weiter, bis mir fast schlecht davon wurde. Ich hatte tatsächlich innerhalb weniger Minuten mein gesamtes zukünftiges Leben gedanklich in ein Desaster hineinmanövriert, so ähnlich wie in Mani Matters Lied «Ich han es Zündhölzli azündt», wo durch ein einziges Streichholz, das in Brand gerät, plötzlich ein ganzer Weltkrieg ausbricht.

 

Dabei weiss ich doch ganz genau, dass Gott für mich sorgen wird! Ich weiss doch, dass er da ist. Er ist immer da gewesen. Er hat mich nie im Stich gelassen. Er hat immer für mich gesorgt. Immer! Wieso sollte er jetzt auf einmal damit aufhören? Ausgerechnet am 4. Oktober 2022? Dennoch kreisten die Sorgen in meinem Kopf, und es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Normalerweise gehe ich joggen, wenn mich etwas beschäftigt, das ich loswerden will. Das hilft eigentlich immer ganz gut. Aber ich hatte mir grad gestern den Fuss verknackst, und so ging das leider schlecht. Also entschied ich mich stattdessen, mir etwas Gutes zu gönnen und holte um Punkt 14 Uhr ein Eis aus dem Eisschrank. Ich setzte mich in die Sonne und genoss das Eis und hoffte, dass ich mich danach wieder einigermassen beruhigt hätte und weiterarbeiten könnte.

 

Tja, und jetzt kommts: Nachdem ich das Eis gegessen hatte, ging ich zurück an meinen Computer. Um 14:01, also eine Minute, nachdem ich von Sorgen beladen vom PC weggegangen war, war eine neue Email eingegangen, und als ich sie nun öffnete, traf mich der Schlag: Jemand, der am Freitag bei meinem Event gewesen war, bot mir doch tatsächlich einen Job als Jugendpastorin an! Nun kommt es ja wirklich nicht alle Tage vor, dass mir jemand aus dem Nichts heraus einen Job anbietet! Und es ist ja auch nicht so, dass ich einen Job suche. Ich habe bereits zwei Jobs, zum einen als Autorin, zum anderen als Leiterin der Hilfsorganisation Open Arms. Ich bin also voll ausgelastet. Aber diese Email, so kam es mir vor, hatte Gott höchstpersönlich in Auftrag gegeben, und ich hörte förmlich seine sanfte Stimme zwischen den Zeilen hindurchklingen, wie er mir liebevoll und fast ein wenig schmunzelnd zuflüsterte: «Hey, Damaris, mach dir doch keine Sorgen! Ich kümmere mich um dich! Ich bin es, der dir alles gibt, was du brauchst. Warum machst du dir so viele unnötige Gedanken? Wenn du um 14 Uhr einen Job bräuchtest, kann ich dies so schnell arrangieren, dass du um 14:01 bereits einen hättest! Also worüber machst du dir Sorgen? Vertrau mir! Ich hab doch alles im Griff!»

 

Ich war echt baff! Gott wusste ganz genau, was ich in eben diesem Moment brauchte, um wieder herunterzukommen von der Achterbahn meiner Gefühle. Wie gut er mich doch kennt! Er hat es schon tausendmal bewiesen, und wann immer ich es nötig habe, beweist er es mir wieder aufs Neue. Wow! Was haben wir doch für einen einfühlsamen Gott! Ich starrte mindestens eine Minute auf die Email mit dem ungewöhnlichen Jobangebot und musste auf einmal über mich selbst lachen und über die originelle Antwort Gottes auf mein Sorgenpaket. Und schneller, als man mit den Fingern schnippen kann, waren die Sorgen verschwunden. Ruhe kehrte in mein aufgewühltes Herz, und ich wusste wieder, was ich eigentlich längst wusste: Dass Gott sich um mich kümmern wird. Und er wird sich auch um dich kümmern. Egal, was du durchmachst, egal, worüber du dir gerade den Kopf zerbrichst, egal, wie klein oder gross deine Sorgenwolke ist, die wie ein Damoklesschwert über dir schwebt: Jesus lässt dich nicht hängen! Du kannst ihm voll und ganz vertrauen. Immer! Und immer wieder! Bis ans Ende aller Tage. Halleluja!

 

Mit Power & Love

Damaris Kofmehl

 

Matthäus 6,28: Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte – aber euer Vater im Himmel sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als Vögel!